Blockhaus von Eperlecques

 

Am Waldrand des Dorfes Eperlecques im Norden Frankreichs erhebt sich diese gewaltige Bunkeranlage, deren Erbauung im März des Jahres 1943 durch die Organisation Todt begann. Tausende Zwangsarbeiter wurden zur Verwirklichung des Bauprojektes hinzugezogen, unzählige fanden während der Bauphase durch die späteren Bombardierungen englischer Kampfgeschwader den Tod.

Dieser monströse Komplex galt als einer der größten Bunkerbauten des 2. Weltkrieges. Anfänglich von England ignoriert, sollte er dem Zusammenbau, der Produktion und Befüllung mit Flüssigsauerstoff, so wie dem Abschuss von Deutschlands Wunderwaffe, der V2 auf London (Vergeltungswaffe2) dienen.

Der 28 Meter hohe Bau, der über 160.000m³ Beton verschlang und 322 Mann Besatzung forderte, wurde jedoch nur zu einem Drittel fertiggestellt. Durch die fortwährende Bombardierung der Baustelle entschloss man sich die Produktion der V2 untertage zu verlegen. Im nahe gelegenen Saint Omer entstand „La Coupole“, die Kuppel, wo fortan der Zusammenbau der V2 stattfand.

Das Blockhaus von Eperlecque diente nun ausschließlich der Produktion des flüssigen Sauerstoffs, der als Raketenantrieb benötigt wurde. Dies geschah mittels fünf Heylandkompressoren.

Am 19. Juni 1944 verursachte die Detonation einer sechs Tonnen schweren englischen Tallboybombe an der Südfassade der Anlage eine solche Erschütterung und Vibration, dass die Pressgruppen im Inneren beschädigt wurden. Am 27. Juni entschieden die Ingenieure die Demontage und Evakuierung dieser Aggregate. Bei einem weiteren Bombardement vom 25. Juli 1944 reißt eine Tallboybombe einen 2,70 Meter tiefen Krater in die Decke der Nordfassade, was Risse in der metallischen Struktur der Anlage zur Folge hat.

Die vollkommene Zerstörung kann jedoch bis zur Befreiung des Blockhauses am 6.September des Jahres 1944 nicht erzielt werden. Im Gegenteil, die Reparaturarbeiten waren fast abgeschlossen.