Artilleriewerk Michelsberg (Gros Ouvrage A22)

 

19 Kilometer südöstlich von Thionville befindet sich dieses mittelgroße Artilleriewerk im Sperrabschnitt von Boulay.

Das Werk verfügt über fünf Kampfbunker, wovon drei mit Artilleriebewaffnung ausgerüstet sind. Der Eingangsbunker ist ein kombinierter Eingang für Mensch und Material. Unter dem Kommando von Hauptmann Palletier standen hier 514 Mann des 164. RIF und des 153. RAP.

Der Michelsberg entspricht in seiner heutigen Form den ursprünglichen Bauplänen. Einzig während der Besetzung durch die Wehrmacht in den Kriegsjahren wurden bauliche Veränderungen im großen Stil vorgenommen. So wurden Trennwände in der Kaserne herausgerissen und Sprengungen beim Rückzug der Besatzer im Bereich des Kraftwerkes beschädigten die Hauptgalerie im großen Maße.

Am 22. Juni wehrte sich der Michelsberg in einer harten Artillerieschlacht zusammen mit den Nachbarwerken Anzeling und Hackenberg gegen die deutschen Invasoren.

Einmalig an der ganzen Maginotlinie ist eine Kuppel in Bunker 6, die zu einem Notausstieg umgewandelt wurde. Einen Artilleriebeobachtungsbunker und eine Beobachterkuppel sucht man vergebens. Die Augen des Werkes waren das Nachbarwerk Hobling (A23) und der nordöstlich gelegene Feldbeobachter Cote de Rodlach.

Seit 1992 hat sich dem Werk ein Festungsverein angenommen, der in liebevoller Arbeit alles tut, um den Verfall dieses ruhmreichen Werkes aufzuhalten.

An dieser Stelle noch ein Wort in eigener Sache:

Wir möchten uns ganz herzlich bei Thomas bedanken, der uns eine Führung außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten ermöglicht hat. Es war ein sensationelles Erlebnis eines der Dieselaggregate im Kraftwerk des Werkes in Betrieb zu sehen und zu hören. Ferner liegt es uns ebenfalls am Herzen, für die Beköstigung und die geopferte Zeit ein Dank auszusprechen.

Dies ist mit Sicherheit keine Selbstverständlichkeit. Unseren Besuchern möchten wir empfehlen dem Werk Michelsberg und den Leuten dahinter einmal mit einem Besuch zu beehren.

Wer eine spannende Führung sucht und mit kompetenten Informationen und kleinen Anekdoten versorgt werden möchte, ist hier mit Sicherheit bestens aufgehoben. Der Verein freut sich über jeden Besucher, der Interesse für die beispiellose Arbeit des Vereines mitbringt, den Michelsberg am Leben zu erhalten.

Ein Besuch ist jeden Euro Wert und unterstützt die Mitglieder bei ihrer Arbeit, die alle Mittel aus privater Tasche bezahlen, damit das Werk der Nachwelt erhalten bleibt.

Vielen Dank…